Trinkwasserhygiene im Detail: Gesetzliche Vorgaben und Maßnahmen

Trinkwasserhygiene im Detail: Gesetzliche Vorgaben und Maßnahmen

Trinkwasserhygiene ist ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Gesundheit. Für Unternehmen, Hausverwalter und Gebäudebesitzer bestehen klare gesetzliche Verpflichtungen, um sicherzustellen, dass die Trinkwasserqualität in ihren Gebäuden den höchsten Standards entspricht. Eine Missachtung dieser Vorschriften kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbesondere durch Legionellen und Pseudomonaden. Hier erfahren Sie alles über die gesetzlichen Regelungen und wie Sie die Sicherheit Ihres Trinkwassers gewährleisten können.

Wichtige gesetzliche Vorschriften zur Trinkwasserhygiene

Um die Trinkwasserqualität sicherzustellen, müssen Betreiber von Trinkwasseranlagen eine Reihe an Vorgaben einhalten. Dazu gehören:

  • Trinkwasserverordnung (TrinkwV): Die TrinkwV legt fest, dass Trinkwasser keine Krankheitserreger enthalten darf. Betreiber von Anlagen, in denen Wasser für die Öffentlichkeit oder zu gewerblichen Zwecken bereitgestellt wird, sind verpflichtet, das Trinkwasser regelmäßig auf Legionellen zu untersuchen. Ein Erreichen des technischen Maßnahmenwertes von 100 KBE/100 ml verpflichtet zur Durchführung einer Risikoabschätzung und zur Meldung an das Gesundheitsamt.
  • DVGW-Richtlinien: Die DVGW-Richtlinien beschreiben die Anforderungen an die Planung, Installation und den Betrieb von Trinkwasserinstallationen. Es enthält klare Vorgaben, wie Warmwasserbereitungsanlagen betrieben werden müssen, um das Risiko einer Legionellenkontamination zu minimieren.
  • VDI 6023: Diese Richtlinie legt die hygienischen Anforderungen für Trinkwasserinstallationen fest. Dazu gehört die Einhaltung der Wassertemperaturgrenzen, die regelmäßige Wartung der Anlagen und die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen. Betreiber müssen sicherstellen, dass ihre Trinkwasserinstallation regelmäßig inspiziert und gemäß den anerkannten Regeln der Technik betrieben wird.

Risiken von Legionellen und Pseudomonaden

Legionellen sind Bakterien, die vor allem in Warmwassersystemen vorkommen und sich bei Wassertemperaturen zwischen 25°C und 50°C optimal vermehren. Wenn diese Bakterien über Aerosole (z.B. beim Duschen) eingeatmet werden, können sie Legionellose (Legionärskrankheit) auslösen – eine potenziell lebensgefährliche Form der Lungenentzündung. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen und Kinder.

Pseudomonaden sind ebenfalls Bakterien, die sich in Wasserleitungen ansiedeln können. Sie verursachen Haut- und Wundinfektionen, sind resistent gegen viele Desinfektionsmittel und stellen besonders in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eine erhebliche Gefahr dar.

Die wichtigsten Risiken auf einen Blick:

  • Legionellenvermehrung durch falsche Wassertemperaturen
  • Biofilmbildung in nicht regelmäßig genutzten Leitungen
  • Gesundheitsgefahr für Risikogruppen

Um diese Risiken zu minimieren, bietet die GFA Deutschland GmbH spezialisierte Dienstleistungen an, wie z.B. regelmäßige Risikoabschätzungen, Betriebssicherheitschecks und Remote-Überwachung von Trinkwasserinstallationen.

Hygiene-Checklisten: Praktische Hilfe zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene

Eine der besten Möglichkeiten, um die Trinkwasserhygiene sicherzustellen, ist die Nutzung von Checklisten für regelmäßige Wartungen und Kontrollen. Diese Checklisten helfen dabei, wichtige Aspekte der Trinkwasserinstallation im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass alle relevanten Maßnahmen zur Vermeidung von Legionellen- und Pseudomonadenkontaminationen ergriffen werden.

Hygiene-Checkliste für Trinkwasserinstallationen:

  1. Wassertemperatur prüfen: Sicherstellen, dass die Wassertemperatur im Warmwasserspeicher konstant bei mindestens 60°C liegt.
  2. Leitungen spülen: Selten genutzte Leitungen regelmäßig durchspülen, um stehendes Wasser zu vermeiden.
  3. Probenahmepläne erstellen: Regelmäßige Probenahme an kritischen Stellen der Anlage, um die Wasserqualität zu überwachen.
  4. Visuelle Inspektionen: Kontrollieren Sie Rohre und Leitungen auf Korrosion, Biofilmbildung und Lecks.
  5. Dokumentation: Führen Sie ein detailliertes Betriebstagebuch, in dem alle durchgeführten Wartungs- und Überprüfungsmaßnahmen dokumentiert werden.

Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Trinkwasserinstallation den hygienischen Anforderungen entspricht und Ihre Nutzer optimal geschützt sind.

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Unsere Experten helfen Ihnen bei allen Fragen rund um die Trinkwasserhygiene.